Blühflächen ...

Foto: Susewind

... für natürliche Vielfalt

Der Max-Clemens-Kanal war einst Wirtschaftsfaktor und Verkehrsverbindung im Münsterland.

Er blieb unvollendet, stellt aber mit seinen verbliebenen Strukturen noch immer ein vernetzendes Element in der Münsterländer Kulturlandschaft dar. Die angelegten Blühstreifen werten diesen Raum durch Blütenreichtum, Pollenangebot, Nist- und Versteckmöglichkeiten auf.

Bunt unterwegs – ein Mehrwert für alle

Mensch und Natur profitieren von dieser Blühfläche. Solche Juwelen der Artenvielfalt erfreuen blütenbesuchende Insekten wie Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Sie bieten ihnen Nahrung und Lebensraum über die Jahreszeiten hinweg und erfreuen zudem das menschliche Auge. Auch Singvögel, Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien finden hier Nist- und Versteckmöglichkeiten und nicht zuletzt Nahrung.

 

Vielfalt säen

Viele Insekten und Pflanzen sind eng aufeinander eingespielt und voneinander abhängig. Daher sollte das Blütenangebot möglichst vielfältig und auch langlebig sein. Die blütenbesuchenden Insekten übernehmen einen wesentlichen Anteil der Bestäubung, nicht nur der Wildpflanzen, sondern auch der Nutzpflanzen, und tragen dadurch wesentlich zur Sicherung der menschlichen Nahrungsgrundlage bei. Hand in Hand für die Natur und für eine buntere Landschaft, denn wir alle sind auf eine intakte biologische Vielfalt angewiesen.


Wir profitieren!

Honigbiene auf Kornblume

Honigbienen – fleißige Bienchen
Honigbienen sind wahre Arbeitstiere! Rund ein Drittel unserer Nahrungsmittel verdanken wir ihnen und anderen Insekten. Honigbienen tragen mit bis zu 80 % zur Bestäubung unserer Nutzpflanzen bei.

Hummel auf Margerite

Hummeln – dicke Brummer
Hummeln zählen zu den Wildbienen. Anders als ihre schlanken Verwandten bilden sie Staaten – ähnlich der Honigbiene. Sie sammeln Nektar und Pollen und befruchten die Pflanzen quasi nebenher.

Schwebfliege auf wilder Möhre - Foto: E. Susewind

Schwebfliegen – virtuose Flugkünstler
Bis zu 300 Flügelschläge pro Sekunde ermöglichen ihnen in der Luft zu stehen. Schwebfliegen ernähren sich von Nektar und Pollen und sind mit rund 450 Arten wichtige Bestäuber.

Bockkäfer und Wildbiene auf Ackerwitwenblume - Foto: E. Susewind

Wildbienen – zahme Einzelgänger
Meist leben sie allein und ernähren sich von Nektar und Pollen. Als fleißige Blütenbesucher bestäuben sie auch viele Nutzpflanzen, die von Honigbienen nicht beachtet werden.

Kleiner Feuerfalter auf Margarite. Foto: Susewind - Foto: E. Susewind

Schmetterlinge – zarte Rüsseltiere
Wie die meisten erwachsenen Schmetterlinge nimmt das Tagpfauenauge nur flüssige Nahrung auf. Mit seinem Saugrüssel kommt es an den Nektar und trägt dabei Pollen von Blüte zu Blüte.


Unsere Vielfalt braucht Hilfe. Machen Sie mit!

Auch im eigenen Garten sollte es bunt hergehen. Wie wäre es mit einer Blumenwiese oder einem Blühstreifen? Der Kreis Steinfurt fördert die Anlage solcher Dauerflächen. Das Saatgut können Sie bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises beantragen, um aktiv einen Beitrag für die biologische Vielfalt zu leisten. Tipps zur Anlage und Pflege finden Sie ebenfalls dort. Lassen Sie sich von der Schönheit der heimischen Flora überraschen.


Foto: Susewind

Die Blühstreifen wurden durch den Kreis Steinfurt in Kooperation mit dem NABU Kreisverband Steinfurt und dem WLV Kreisverband Steinfurt angelegt. Um dem Rückgang der Artenvielfalt entgegen zu wirken, haben alle Projektpartner noch weitere Strategien entwickelt.


Der NABU berät beispielsweise Privatleute bei der Anlage einer Blühfläche im Rahmen eines individuellen Beratungsgespräches. Ab einem Hektar Flächenumfang unterstützt er bei der Vorbereitung der Fläche mit Gerät und Technik. Des Weiteren ist er aktiv im Artenschutz und in der Bildung für nachhaltige Entwicklung tätig.

Weitere Informationen dazu und weitere Schwerpunkte der Arbeit des NABU sowie die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie hier:

http://nabu-kv-st.de/startseite.html


Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (Kreisverband Steinfurt) kümmert sich als Berufsvertretung der heimischen Bauern um ihre Anliegen. Er vertritt die Bauernfamilien gegenüber Politik und Öffentlichkeit und bietet Beratungsangebote an. Und er unterstützt die Aktion „Blühendes Band durch Bauernhand“ in Kooperation mit der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft, in der schon viele Hektar Blühstreifen angelegt wurden. Weitergehende Informationen finden Sie hier:

https://www.wlv.de/kv-aktuell/steinfurt/2020/07/54398.php


Alle können mitmachen, um den Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten, beispielsweise im eigenen Garten. Wenn Sie im Kreis Steinfurt wohnen, können Sie sich die Anlage einer Blühfläche sogar durch das Umwelt- und Planungsamt fördern lassen. Alle notwendigen Informationen finden Sie hier:

https://www.kreis-steinfurt.de/kv_steinfurt/Kreisverwaltung/Ämter/Umwelt- und Planungsamt/Natur und Landschaft/Förderprogramme/


Foto: Susewind
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